Interview mit Beleaf Farming
Im Rahmen der Reihe “Startup Q&A @ co:hub66” präsentieren wir euch regelmäßig regionale Startups und geben Interessierten und zukünftigen Gründer:innen Insights über individuelle Erfolgsgeschichten sowie “Tipps von Gründer:innen für Gründer:innen”.
Diese Woche durften wir Wanda Helfer von Beleaf Farming Fragen übers Gründen und über die Erfolgsgeschichte des saarländischen Startups stellen.
Wer seid ihr?
Wir sind vier Gründer und haben gemeinsam Beleaf Farming gegründet.
Wir entwickeln automatisierte Container-Farmen für Vertical-Farming.
Also Farming bedeutet bei uns, dass man Pflanzen vertikal übereinander in einer Container-Farm anbaut. Momentan bauen wir in unserer ersten eigenen Farm hauptsächlich Microgreens an, die wir hier im Saarland verkaufen.
Welches Problem wollt ihr lösen?
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Landwirtschaft der Zukunft ein Stück weit mitzugestalten. Die konventionelle Landschaft steht vor vielen Herausforderungen, die in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen werden.
Wir würden gerne einen kleinen Beitrag zu der Lösung dieser Probleme leisten und versuchen, Wasser, Dünger, Pestizide, aber auch lange Lieferwege und damit verbunden CO2 Ausstoß einzusparen. Dadurch wollen wir die Umwelt weniger belasten und eine Wertschöpfung für unsere Region schaffen.
Was sind eure drei wichtigsten Company Values?
Auf jeden Fall Nachhaltigkeit, das versuchen wir so viel es geht in allen Bereichen umzusetzen. Genauso wie wir versuchen, Wertschöpfung hier in unserer Region zu schaffen.
Was uns auch sehr wichtig ist, ist das Bewusstsein für Lebensmittel. In unserem Fall möchten wir konkret ein Bewusstsein dafür vermitteln, wie viel Aufwand es ist, Lebensmittel selber herzustellen. Und damit gleichzeitig verdeutlichen, wie viel Lebensmittel leider weggeworfen werden.
Was war der größte Fehler, den ihr bisher gemacht habt?
Den größten Fehler, den glaube ich viele zu Beginn machen, ist, dass man eine Idee hat und super überzeugt von der Idee ist aber halt nicht dabei beachtet, dass nicht jeder die Idee jetzt direkt genauso super findet. Man wird quasi „betriebsblind“. Hierbei ist es wichtig, dass man auch andere Perspektiven mit einbezieht und die Außenwirkung beachtet.
Welche Tipps habt ihr für zukünftige Gründer und Gründerinnen, die ihr vielleicht selbst gerne bekommen hättet?
Auf jeden Fall würde ich sagen, so schnell wie möglich mit dem Vertrieb des Produkts starten. Auch wenn das Produkt vielleicht noch nicht zu 100% fertig, sondern vielleicht noch im Entwicklungsprozess ist.
Außerdem sind Test-Kunden super, damit man eben am Kunden direkt das Produkt entwickelt und nicht an den Kunden vorbei. Dadurch erhält man direkt Feedback und kann dieses Feedback berücksichtigen.
Gibt es drei andere Startups, die ihr interessant findet?
- Rettermarkt Rettich
- Blue Future Project
- Natif AI
Was ist eure Vision für die nächsten Jahre?
Unser Ziel für die nahe Zukunft ist es, dass wir uns eigenständig erfolgreich finanzieren können. Bisher haben wir eine laufende Farm, unsere Prototypen-Farm entwickelt, aber wir möchten in Zukunft natürlich noch mehr Farmen bauen und diese erfolgreich vertreiben.
Was wäre eure absolute Traum-Kooperation?
Wir haben einen Traum-Kunden.
Unser „perfekter“ Kunde wäre zum Beispiel eine große Hotel- oder eben Restaurantkette mit Fokus auf Nachhaltigkeit und der Nutzung regionaler Produkte.
Es wäre super, wenn sich so eine große Kette vorstellen könnte, eine Container-Farm bei sich vor Ort zu betreiben.
Wenn euer Startup ein Lied wäre, welches Lied wäre es?
Journey – Don’t stop believin’, passt auch vom Namen her 😉
Wir wünschen Beleaf Farming weiterhin viel Erfolg und freuen uns, dass uns ein Einblick in eine weitere saarländische Gründungs-Erfolgsgeschichte gewährt wurde!
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