co:hub66 Q&A mit dipup

Startup Q&A mit dipup

Im Rahmen der Reihe „Startup Q&A @ co:hub66“ präsentieren wir euch regelmäßig regionale Startups und geben Interessierten und zukünftigen Gründer:innen Insights über individuelle Erfolgsgeschichten sowie „Tipps von Gründer:innen für Gründer:innen“.

Diese Woche durften wir Christian Demuth und Venoth Nagarajah von dipup Fragen übers Gründen und über die Erfolgsgeschichte des saarländischen Startups stellen.

 

Wer seid ihr?

Wir sind die Dipup GmbH aus Saarbrücken. Unser Kernteam besteht aus vier Personen, davon zwei aus Hamburg und zwei aus dem Saarland. Das sind einmal Alireza Moussavi und sein Geschäftspartner Ali Memari. Alireza Moussavi ist der Ideengeber und Entwickler der veganen Soße auf Pulverbasis. Die beiden sind verantwortlich für die Themen technologische Entwicklung, Produkt und Weiterentwicklung der Themen Lieferketten und Absatzmärkte.

Der dritte im Bunde ist Venoth Nagarajah, Geschäftsführer und Gründer von House of Intelligence. Ich, Christian Demuth, arbeite mit Venoth seit einem knappen 3/4 Jahr zusammen. Vor einem halben Jahr hat er mir die Idee mit der veganen Soße auf Pulverbasis vorgestellt. Da ich vor einigen Jahren selbst meine Ernährung gesundheitsorientierter und nachhaltiger umgestellt habe, war ich direkt von dem Thema begeistert und bin vor etwa einem halben Jahr als Gesellschafter und Investor eingestiegen. Mittlerweile bin ich auch als Geschäftsführer hier im Bereich tätig. Meine Kernkompetenz seit über 20 Jahren ist das Thema Finanzen. Venoth und ich kümmern uns also gemeinsam um das Thema Operations und Skills. Um unser Marketing kümmert sich Sasan Emdadi, der seit Kurzem unser Team erweitert.

 

Welches Problem wollt ihr lösen?

In den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Nahrungsmittel sind schon viele Unternehmen unterwegs. Im Segment der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, wie Wasser und Plastik, sind es noch nicht allzu viele und wir wollen alle Themen kombinieren und eine Effizienz in den Lieferketten und beim Transport schaffen.

Abseits davon spielen für uns auch die Themen Tierschutz und das einzigartige Angebot für Saucen auf Pulverbasis eine große Rolle. Das gibt es in dieser Version tatsächlich noch gar nicht. Was natürlich so ein Stück weit sensibilisiert wurde, ist die Fitnessbranche. Sie arbeitet ja schon sehr viel mit pulverbasierten Produkten, wie Shakes. Und das war auch ein Punkt, den wir immer angehen wollten. Der Bereich Wasserreduktion ist auch ein Riesenthema. Und wir haben festgestellt, dass wir diese Kategorien durch die pulverbasierenden Saucen vereinen können. Und dieses Problem lösen wir gerade.

 

Was sind eure drei wichtigsten Company Values?

Sehr wichtig ist für uns Authentizität, denn wir leben, was wir tun. Auch im persönlichen Bereich stehen die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei uns an oberster Stelle.

Wir verbrauchen insgesamt viel zu viel Plastik auf der Welt, denn es werden ca. 583 Milliarden Plastikflaschen jedes Jahr weltweit produziert und verkauft. In Deutschland  ungefähr 6,2 Milliarden. Für die Herstellung von Plastikverpackungen werden alleine in Deutschland ungefähr 32 Milliarden Liter Wasser verbraucht, ca. 387 Liter pro Person. Das sind ca. 180 -215 Millionen Badewannen voll. Jedes Jahr. Das ist super viel. Und mit diesen Themen wollen wir uns beschäftigen, weil das Thema Wasser als Ressource heute schon super wichtig ist und in Zukunft immer wichtiger wird. Der Tierschutz liegt uns sehr am Herzen, weil wir selbst teilweise Tierbesitzer sind.

 

Was war der größte Fehler, den ihr bisher gemacht habt?

Der größte Fehler, den wir gemacht haben, war klassisch im Bereich Personal. Das heißt, wir haben jemanden eingestellt, der sich um verschiedenste Themen kümmern sollte. Die Werte haben thematisch und inhaltlich zwar gepasst, aber die Umsetzung und Durchführung war nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Das mussten wir daher ändern und schauen, dass wir uns bei der Umsetzung und Durchführung wieder mehr an den eigentlichen Ideen zu orientieren, um Fehler frühzeitiger korrigieren und steuern zu können. Das haben wir mittlerweile aber gelöst.

 

Was würdet ihr anderen Startups raten? Oder welchen Tipp hättet ihr vielleicht selbst gerne bekommen?

Also was wir raten ist grundsätzlich: „Machen“. Wenn ich eine Idee habe, dann sollte ich diese auch voranbringen. Nur durch ausprobieren kann ich wissen, ob es gut werden kann. Wichtig an dieser Stelle ist auch, dass ich als Startup meine Idee und Fokussierung behalten sollte. Das heißt, es gibt Themen wie Finanzen, Recht, Steuern, usw., also bürokratische Themenfelder, bei denen ich mir Unterstützung von Spezialist:innen suchen sollte. Diese können mich von Anfang an begleiten, sodass ich mich voll und ganz auf die Umsetzung und Entwicklung meiner Idee konzentrieren kann. Der zweite Tipp ist von der Lösung her zu denken. Also sich zu fragen welches Problem man genau lösen möchte und welches Produkt daraus entstehen kann. Also von dem/der Kund:in zum Produkt zu denken und nicht umgekehrt. Das heißt, für wen und wie soll das Ganze gestaltet sein? Welchen nachhaltigen Mehrwert möchte ich tatsächlich bieten?

 

Könnt ihr uns andere Startups nennen, die ihr interessant findet, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte?

Textream

Beleaf Farming

NatifAI

Delicious Data

 

Was ist eure Vision für die nächsten fünf Jahre?

Im Endeffekt: Esst mehr nachhaltige, gesunde Saucen. Denn Saucen runden ein Gericht ab. Der Genuss steht im Mittelpunkt. Leider kann nicht Jede:r Saucen essen, da oft Inhaltsstoffe enthalten sind, die eventuell aus gesundheitlichen oder genetischen Gründen einfach nicht konsumiert werden können. Jede:r sollte Saucen essen können, ob es die Kinder in der Kita oder zu Hause sind, ob es die Personen im Altersheim oder Pflegeheim sind, ob es unsere Eltern oder Großeltern sind, auch Sportler:innen, Gesundheitsbewusste oder Veganer:innen. Dabei sind wir die Schnittstelle. Ich habe zum Beispiel ein Familienmitglied mit einer Kombination aus Demenz, Laktoseintoleranz und Diabetes. Leider eine extrem schlechte Kombination und auch für die Familienmitglieder, die sich um die Person kümmern, sehr belastend. Und hier können wir eben helfen. Die Vision ist: Wir haben die Soßen, die Jede:r jederzeit essen kann, innerhalb von 30 Sekunden zubereitet. Das heißt: Ich muss mich nicht stundenlang in die Küche stellen. Saucen für Jedermann und Jedefrau.

Im Moment haben wir drei Sorten: Mayonnaise, Aioli und Remoulade. Und Weiteres ist natürlich schon in der Planung und Entwicklung.

 

Was wäre eure Traumkooperation? Oder gibt es überhaupt so etwas wie eine Traumkooperation für euch?

Ja, die gibt es auf jeden Fall. Einerseits würde ich Knorr oder Heinz nennen, die momentan auch selbst in den veganen Markt starten. Also eine Kooperation gepaart mit dem Wissen und natürlich dem finanziellen Background würde uns helfen, schneller, größer und internationaler in die Märkte zu gehen und damit noch viel mehr Menschen glücklich und zufrieden machen zu können.

Andererseits wäre beispielsweise Beyond Meat oder Like Meat eine tolle Kombination. Das sind zwei Firmen, die als erste veganen Fleischersatz auf den Markt gebracht haben. Mit diesen beiden Unternehmen teilen wir uns auch die Werte und deshalb wäre eine Kooperation super. Soße und Fleischersatz passen perfekt zusammen.

 

Wenn euer Startup ein Lied wäre, welches Lied wäre es?

Es sollte unsere Werte vertreten und auch inhaltlich passen. „Heal the World“ von Michael Jackson könnte zum Beispiel so ein Lied sein. Das mag zwar vielleicht sehr pathetisch klingen, aber es ist genau das, was uns an der Stelle auch ausmacht. Eben gemeinschaftlich etwas bewegen und dafür stehen wir. Dass wir gemeinschaftlich voranschreiten, nachhaltig einen Fußabdruck mit unserer Innovation in der Welt hinterlassen, die wirklich ein gesamtheitlichen Effekt und einen Vorteil für alle hat.

 

Hier gehts zum Onlineshop: Dipup Onlineshop

Wir wünschen dem gesamten Team von dipup weiterhin viel Erfolg und freuen uns, dass uns ein Einblick in eine weitere saarländische Gründungs-Erfolgsgeschichte gewährt wurde!

Weitere Beiträge