co:hub66 Q&A mit Fast Dine

Interview mit dem Co-Founder von Fast Dine: Cham Sourzac

 

Im Rahmen der Reihe “ Startup Q&A @co:hub66″ präsentieren wir euch regelmäßig regionale Startups und geben Interessierten und zukünftigen Gründer:innen Insights über individuelle Erfolgsrezepte sowie „Tipps von Gründer:innen für Gründer:innen“.

Unser zweites Interview fand mit einem der drei Co-Founder des saarländischen Startups Fast Dine, Cham Sourzac statt.

 

Wer seid ihr und welches Problem wollt ihr lösen?

Ich bin Cham von Fast Dine, einer der drei Gründer. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Gastronomie zu unterstützen und ihr die Wertschätzung zu geben, die sie verdient hat. Wenn wir zum Beispiel auf der Straße Leute fragen würden: „Wo, beziehungsweise über welche App hast du zuletzt Essen bestellt?“, dann würden viele dieselbe Antwort geben. Die Konsequenz dieses Verhaltens ist aber letztendlich den Konsumenten egal, obwohl dieses Verhalten dazu führt, dass Gastronomen große Bauchschmerzen haben. Die Bestellung ist mit hohen Provisionskosten verbunden und das wiederum führt dann zu einem Kreislauf. Die Gastronomen machen natürlich weniger Profit, die Qualität des Essens sinkt, die Mitarbeiter können schlechter bezahlt werden und es fallen hohe Lieferkosten an, bis hin zu es wird weniger Trinkgeld weitergegeben, denn viele Plattformen behalten sich bis zu 50% von dem Trinkgeld ein.

Mit Fast Dine wollen wir es anders machen beziehungsweise machen es anders. Wir haben eine faire Bestellplattform ins Leben gerufen, die genau diese Themen angehen soll. Wir wollen der Gastronomie bis zu dreimal mehr Profit bringen, wir wollen, dass die Gastronomie unterstützt wird, nebenher CO2 ausgeglichen wird und bei jeder Bestellung kann der Gast auch gleichzeitig ein Essen spenden. Also ganz nach dem Motto: Wenn du dir was Gutes tust, tu auch anderen etwas Gutes.

 Was sind eure drei größten Company Values?

Fast, Flexible, Fair.

Wir sind davon überzeugt, dass die Gastronomie gerade durch Automatisierung und durch bessere Prozesse unterstützt werden kann und wir letztendlich die Gastronomie auch profitabler machen. Fair, weil am Ende des Tages für die Gastronomie eben mehr Geld hängen bleibt.

Was war der größte Fehler, den ihr bisher gemacht habt?

Ich denke es ist einerseits sehr wichtig den Fokus zu wahren. Wir haben häufig auch noch zusätzliche Projekte fleißig angenommen und haben dadurch den Überblick verloren. Auf der anderen Seite muss ich sagen, man muss auch als Startup gewisse Flexibilität mitbringen. Unsere Gründungsidee war eigentlich eine andere. Ursprünglich wollten wir es ermöglichen, dass Gäste im Restaurant per Smartphone bestellen und bezahlen können. Also sprich, du öffnest dein Smartphone, scannst den QR Code ein, bestellst über die App und die Bestellung landet direkt im Kassensystem. Das bieten wir auch weiterhin an, dennoch haben wir im Moment einen ganz klaren Fokus auf die Bestellplattform.

Was würdet ihr anderen Startups raten?

Das ist eine schwierige Frage. Netzwerk ist gefühlt das A und O, einfach offen auf alle Leute zugehen. Noch ein Vertriebstipp: Auch der unwichtigste Termin, kann sich letztendlich als der Wertvollste rausstellen, weil man in dem Zuge jemand anderen kennenlernt oder jemanden vorgestellt bekommt. Das gilt auch im Hinblick auf Investorensuche. Vielleicht sprichst du mit jemandem, der gar nicht so zu deinem Unternehmen passt, aber dennoch kannst du dir von ihm Feedback einholen und solche Menschen haben ja auch wiederum Netzwerk.

Was ist eure Vision für die nächsten fünf Jahre?

Fünf Jahre sind natürlich ein sehr weiter Horizont. Auf jeden Fall wollen wir zu den Topplayern, den Top-Plattformen deutschlandweit gehören. Und wir wollen der Gastronomie die Wertschätzung geben, die sie verdient hat.

Gibt es eine Traumkooperation mit einer anderen Firma oder einer Person in Deutschland, die ihr euch wünschen würdet?

Ja, wir sind schon mit ein paar Startups im Gespräch, beispielsweise mit „I am plasticfree“, die machen plastikfreie Verpackungen und wären für uns auf jeden Fall ein sehr geeigneter Partner. „I am plasticfree“ produziert aus Materialien aus Algen.

Nennt uns drei andere Startups die ihr interessant findet.

  • Vytal
  • KeepLocal
  • SEAWATER Cubes

Wenn euer Startup ein Lied wäre, welches wäre es?

Drake – Started from the bottom

An dieser Stelle noch ein Tipp für alle Startups: Dranbleiben, Gas geben, sich nicht unterkriegen lassen und halt wirklich sich den Situationen anpassen. Wir hatten es am Anfang auch nicht leicht, wir hatten kurz vor dem ersten Lockdown gegründet mit einer Lösung die sich auf den Aufenthalt im Restaurant bezieht, von daher war es relativ schwierig.

Eine Frage hätten wir doch noch. Wir haben gesehen, dass einer eurer CEOs in San Francisco war und sich dort mit dem Julian Barth getroffen hat. Eure Pläne sind doch erstmal in Deutschland groß zu werden oder habt ihr auch schon Pläne über Deutschland hinaus?

Nach Deutschland kommt erstmal Europa und dann sehen wir weiter. In den USA sind wir gerade primär, weil wir Investoren suchen. Die nächste Runde soll ja doch deutlich größer werden und da suchen wir auch in Übersee. Aber es ist derzeit kein leichtes Spiel, da eher das Signal gesendet wird, dass man nicht in europäische Startups investieren sollte.

Ihr seid bei der Sommermesse vom 24.-26. Juni im E-Werk dabei.  Mit was können wir rechnen?

Wir haben uns noch etwas Besonderes für die Messe überlegt! Und zwar für jede Bestellung die während der Messe ausgelöst wird, spenden wir ein zweites Essen. Gleichzeitig sollten die Leute auf der Messe nach dem Fast Dine Dollar Ausschau halten, denn diese kann man an unserem Stand gegen Lose eintauschen und es gibt coole Sachen zu gewinnen.

Wir wünschen Fast Dine weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit und sind sehr dankbar, dass sie uns einen Einblick in ein solch innovatives, saarländisches Startup gewährt haben.

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