co:hub66 Q&A mit GameChanger

Interview mit GameChanger

 

Im Rahmen der Reihe “Startup Q&A @ co:hub66” präsentieren wir euch regelmäßig regionale Startups und geben Interessierten und zukünftigen Gründer:innen Insights über individuelle Erfolgsgeschichten sowie “Tipps von Gründer:innen für Gründer:innen”.

Diese Woche durften wir Tobias und Stella von GameChanger Fragen übers Gründen und über die Erfolgsgeschichte des saarländischen Startups stellen.

Wer seid ihr?

Wir sind GameChanger. Wir haben vor zwei Jahren angefangen, eine App zu entwickeln, mit der man seine Fußballskills verbessern kann. Die App basiert auf einem internen Coach, der unsere Nutzer:innen durch die verschiedenen Trainings begleitet und sie „levelt“. Das Herzstück der App ist ein KI-Coach, der das Training an die individuellen Bedürfnisse der Spieler:innen anpasst. Je nach Häufigkeit des Trainings wird man höher eingestuft und die Übungen werden schwieriger.

Aktuell haben wir bereits über 400 Übungen in der App -Tendenz steigend.

Welches Problem wollt ihr gerne lösen?

 Die Idee ist ursprünglich im Lockdown während der Pandemie entstanden. Ich bin hauptberuflich Fußballtrainer und habe nach einer Möglichkeit gesucht, trotz Lockdown weiter die Jungs trainieren zu können. Das war natürlich nur online möglich. Daraufhin haben wir Videos aufgenommen, und so ist die Idee entstanden. Zunächst wollten wir die App nur vereinsintern nutzen, allerdings ist uns dann während der Nutzung aufgefallen, wie viel Potenzial in der App steckt.

Wir möchten das Problem lösen, dass es aktuell noch kein qualitatives Trainingsangebot gibt, das von den breiten Massen an Amateursportler:innen genutzt werden kann und zugleich individuell auf sie zugeschnitten ist. Zurzeit gibt es im Fußballsport das Problem, dass immer mehr  Spieler:innen abwandern. Zusätzlich besteht ein Problem in der Leistungsförderung. Wir haben hier wirklich viele Leistungszentren, trotzdem kommen nur noch vereinzelte Spieler:innen in die höheren Ligen.

Die Attraktivität des Fußballs sinkt für viele, da das Angebot immer mehr schwindet. Die Profivereine werden immer professioneller und teurer, während die Dorfvereine immer mehr aussterben.

Die GameChanger-App bietet außerdem weitere Benefits wie zum Beispiel eine Chatfunktion. Zusätzlich haben wir eine Karte in der App integriert, in der man Bolzplätze in der Nähe sehen kann. Neben den Bolzplätzen können unsere Nutzer auch Plätze, die sich gut zum kicken oder trainieren eignen, selbstständig in dieser Karte markieren.

Was sind eure drei größten company values?

  • Qualität
  • Teamfähigkeit
  • Content bieten, der unsere Nutzer unterstützt

 

Was war der größte Fehler, den ihr bisher gemacht habt?

Wir haben erwartet, dass alles schnell geht. Wir haben schlichtweg die Koordination eines so großen Projekts, in das viele Menschen und auch externe Dienstleister involviert waren, unterschätzt.

Speziell für die Entwicklung und die nötigen Tests der BETA-Versionen hätten wir mehr Zeit einplanen müssen. Wir wollten unsere App gerne während des Lockdowns auf den Markt bringen, da die Nachfrage zu der Zeit natürlich extrem hoch war. Leider konnten wir den Prototyp erst im Appstore veröffentlichen, als die Maßnahmen bereits gelockert wurden.

Unsere App bietet allerdings Lösungen für viele Probleme im Amateurbereich, die unabhängig von Corona bestehen.

Was würdet ihr anderen Startups raten?

Mit so vielen Menschen wie möglich über Idee sprechen, vor allem mit Gründungsberatern und Organisationen, die auf Gründung spezialisiert sind. Hätten wir das früher gemacht, wäre uns einiges an Arbeit erspart geblieben.

Außerdem ist es wichtig, nicht nur immer auf den nächsten Meilenstein oder den großen Erfolg zu warten, sondern immer versuchen, neue Leute mit seiner Idee zu begeistern.

Man muss sich auf Rückschläge einstellen. Es läuft vielleicht nicht immer so, wie man es sich vorstellt. Hier gilt das Motto, „wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die Nächste“. Einfach in jeder Situation versuchen, etwas Positives zu sehen und das Wichtigste: Nicht aufgeben!

Was ist eure Vision für die nächsten fünf Jahre?

Wir haben als Ziel „der“ digitale Trainer zu sein. Wir möchten unseren Nutzern ermöglichen, dass man jederzeit ortsunabhängig trainieren kann. Und das sowohl als Profisportler, als auch als Amateursportler.

Zum Jahreswechsel hin möchten wir noch eine neue, wichtige Funktion einführen: Hierbei kann ein Trainer eine Gruppe mit seinen Spieler:innen erstellen und individuelle Trainingspläne in diese Gruppe schicken. Für die Trainingseinheiten kann man dann beispielsweise Uhrzeiten festlegen, bis wann sie absolviert sein sollen und einiges mehr.

Gibt es drei andere Startups, die ihr interessant findet?

 

Gibt es eine Kooperation, die ihr wünschen würdet?

Zurzeit haben wir eine Kooperation mit dem 1.FC Saarbrücken und dem saarländischen Fußballverband. Eine Kooperation auf deutschlandebene wäre natürlich super.

Natürlich ist auch jede Kooperation mit Vereinen für uns interessant, um noch mehr Feedback zu erhalten.

Wenn ihr euer Startup in einem Lied beschreiben müsstet, welches wäre es?

Da gibt es ein paar:

  • Queen – the show must go on
  • Kontra K – Erfolg ist kein Glück
  • New Radicals – you get what you give

 

Wir wünschen GameChanger weiterhin viel Erfolg und freuen uns, dass uns ein Einblick in eine weitere saarländische Gründungs-Erfolgsgeschichte gewährt wurde!

Weitere Beiträge