Interview mit Innocise
Im Rahmen der Reihe “Startup Q&A @ co:hub66” präsentieren wir euch regelmäßig regionale Startups und geben Interessierten und zukünftigen Gründer:innen Insights über individuelle Erfolgsgeschichten sowie “Tipps von Gründer:innen für Gründer:innen”.
Diese Woche durften wir Dr. Marc Schöneich, Geschäftsführer von Innocise, Fragen übers Gründen und über die Erfolgsgeschichte des saarländischen Startups stellen.
Wer seid ihr?
Wir sind Innocise ein Hightech-Unternehmen, welches Roboter zu Geckos macht. Wir sind eine Ausgründung aus dem Leibniz-Institut für neue Materialien hier in Saarbrücken. Basierend auf jahrzehntelanger Forschung, vielen Patenten und langer Forschung ist unser Kerngeschäft bioinspirierte Anreizsysteme.
Welches Problem möchtet ihr lösen?
Wir beschäftigen uns mit Robotik und Automatisierung, was natürlich aktuell in aller Munde ist. Auf der einen Seite sehen wir einen großen Trend hin zur Automatisierung in der Industrie, andererseits benötigt Automatisierung natürlich auch viel Energie. Wir gehen dieses Thema an, dass wir sagen, wir wollen dafür sorgen, dass in der Zukunft eine nachhaltige Produktion ermöglicht wird. Und das können wir realisieren, indem wir unsere Systeme in den Markt bringen. Diese brauchen nämlich keine Energie.
Wir möchten den Co-2 Abdruck einer Produktionsanlage stark reduzieren und ermöglichen gleichzeitig den Kunden, mit unserer Technologie neue automatisierte Lösungen zu schaffen.
Was sind eure drei wichtigsten company values?
- Best Practice Handling Solutions
- Human, healthy company (Arbeitnehmer:innen stehen im Fokus)
- Nachhaltigkeit
Was war der größte Fehler, den ihr bisher gemacht habt?
Das ist schwierig zu beantworten.
Wir machen täglich Fehler, und ich finde, das ist extrem wichtig, um voranzukommen und um Erfahrungen zu sammeln. Was natürlich dabei wichtig ist, ist, dass man mit Fehlern offen umgeht.
Es lässt sich auch einfach nicht vermeiden, Fehler zu machen von daher Fehler machen – daraus lernen – weitermachen.
Welche Tipps habt ihr für zukünftige Gründer:innen?
Das ist natürlich abhängig davon, in welchem Bereich man unterwegs ist, ein Hightech- Startup, was auch Maschinen hat, braucht natürlich andere Dinge als Gründer:innen, die einen eCommerce-Shop aufbauen. Ich würde grundsätzlich sagen, wenn man die Wahl hat, bei der Finanzierung hat die Finanzierung zu wählen, mit der man mehr Geld bekommen kann. Auch wenn vielleicht zu dem Zeitpunkt noch nicht klar ist wofür, man das Geld braucht. Früher oder später kann man das Geld ganz sicher gebrauchen. Damit meine ich natürlich nicht, dass man sich jetzt von zwielichtigen Investoren Millionenbeträge leiht, sondern dass man einfach den Maximalbetrag von Darlehen ausschöpfen sollte.
Ein Tipp, den ich gerne bekommen hätte, ist: lieber früher als später mit dem Vertrieb starten und nach Möglichkeit Personal einstellen, welches sich voll und ganz mit dem Thema Vertrieb auseinandersetzt.
Außerdem finde ich den Austausch mit anderen Startups hilfreich. Hier sollte weniger ein Konkurrenzdenken herrschen, sondern eher ein reger Austausch entstehen, um sich gegenseitig wertvolle Tipps zu geben.
Welche anderen Startups sollte man sich unbedingt mal anschauen?
Im Saarland gibt es so viele spannende und tolle Unternehmen, da ist es extrem schwierig sich auf drei festzulegen oder eine Empfehlung zu geben. Im technologischen, saarländischen Kontext sind die Startups von Deep Tech Saar sehr spannend und auf jeden Fall empfehlenswert sich anzuschauen. Ich denke, da muss jeder in seinem Kontext herausfinden, was für ihn interessant sein könnte. Für mich persönlich sind die spannenden Unternehmen vor allem die, die versuchen lokal erfolgreich zu sein.
Wie/wohin möchtet ihr euch in der nächsten Zeit gerne entwickeln?
Für uns ist es wichtig, hier im Saarland zu bleiben, am liebsten in Saarbrücken. Ansonsten haben wir, glaube ich, dieselbe Vision und denselben Wunsch wie viele Unternehmen. Zum Beispiel solide Umsätze machen, was wir von Tag eins an bereits tun. Wir möchten weiterhin ein gesundes Wachstum generieren, hierbei fühlen wir uns auch sehr mit unseren company values verbunden. Wir werden definitiv nicht wachsen, indem wir von heute auf morgen 150 Leute einstellen und extrem viel Geld ausgeben, was uns gar nicht gehört. Das heißt konkret, wir werden die nächsten Schritte gehen mit den Umsätzen, die wir selbst generieren, einfach, um nicht in eine „Blase“ reinzurutschen und damit Unabhängigkeit zu verlieren.
Wir wünschen Innocise weiterhin viel Erfolg und freuen uns, dass uns ein Einblick in eine weitere saarländische Gründungs-Erfolgsgeschichte gewährt wurde!
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